Speedway-Paar-EM: Qualifikation verpasst

 

Die Teammanager Sascha Dörner und Matthias Bartz nominierten Sandro Wassermann und Valentin Grobauer für die Qualifikationsrunde in der Paar-Europameisterschaft. Mit großer Motivation nach dem letztjährigen Finaldebakel reiste das Team nach Slowenien. Doch schon am eigentlichen Renntag, dem Samstag, wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht – und zwar vom Wetter. Heftiger Regen machte es unmöglich, auf die Bahn zu gehen und somit war die einzig sinnvolle Entscheidung, das Rennen um einen Tag zu verschieben. Ohne Training, aber bei herrlichem Sonnenschein konnte die EM-Qualifikation schließlich mit einem Tag Verspätung gestartet werden. Acht Nationen kämpften im Paarsystem um die Podiumsplätze, die das Ticket für das Finale in Daugavpils bedeuteten. 

Lauf 1 beendete bereits sämtliche Hoffnungen aus deutscher Sicht

Lasse Matland Fredriksen und Truls Kamhaug aus Norwegen waren die Gegner. Fredriksen setze sich eingangs Kurve eins in Führung und stach als Erster auf die Gegengerade. Wassermann folgte ihm dicht auf Position zwei. Der Norweger verlor jedoch die Beherrschung über sein Motorrad und krachte heftig in die Bahnbegrenzung. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Motorrad zurück auf die Bahn geschleudert und lag somit quer vor Wassermann. Ohne jegliche Chance zu reagieren, fuhr Wassermann in das Motorrad und ging mit einem heftigen Abflug über den Lenker zu Boden. Der zweite Norweger Kamhaug fand ebenfalls keinen Weg daran vorbei und stürzte ebenfalls. Einzig Valentin Grobauer entkam dem Unfall und blieb unversehrt.

Sandro Wassermann konnte sich zwar aufrappeln, aber es war sofort zu erkennen, dass er eine Verletzung davongetragen hatte, die es nicht weiter ermöglichte, am Rennen teilzunehmen. Im Wiederholungslauf standen dann nur Grobauer und Kamhaug am Startband. Der Norweger holte den Laufsieg und Grobauer zwei Punkte. Schwerwiegender als der verpasste Laufsieg war allerdings die Verletzung von Wassermann, wodurch Grobauer den Rest der Paar-EM alleine und somit mit stumpfen Waffen bestreiten musste.

Im zweiten Durchgang musste sich Grobauer den Topfavoriten aus Tschechien stellen. Gegen den GP-Star Jan Kvech und das aufstrebende Talent Adam Bednar lag Grobauer über vier Runden auf Rang drei. Ähnlich verlief der dritte Lauf gegen die italienische Paarung Paco Castagna und Nicola Vicentin. Die Italiener setzten sich von Beginn an durch und behaupteten die Doppelführung bis ins Ziel und dadurch jeweils ein Punkt für das deutsche Konto. Etwas anders verlief das Rennen gegen die Heimmannschaft aus Slowenien. Grobauer setzte sich direkt nach dem Start auf Rang zwei, ging so durch die erste Kurve und die Gegengerade hinunter, bevor Anze Grmek eingangs Runde zwei Grobauer überholte. Somit blieb am Ende wiederum nur ein Zähler für Deutschland. 

Grobauer weiterhin kämpferisch – Laufsieg gegen die Ukraine

Den ersten Laufsieg holte Grobauer eindrucksvoll gegen das Team aus der Ukraine. Über die gesamten vier Runden behauptete er die Führung trotz mehrerer Attacken des Ukrainers Karpustin. Acht Punkte sammelte Grobauer in den ersten fünf Läufen. 

Im Rennen gegen die Franzosen zeigte sich Grobauer erneut kämpferisch und wäre beinahe mit zwei Punkten belohnt worden. Zwar konnte er den Führenden David Bellego nicht einholen, doch Platz zwei war quasi schon in der Tasche, hätte sich nicht der junge Reservefahrer Tressarieu auf der Ziellinie noch an Grobauer vorbei geschoben. Sichtlich verärgert fuhr Grobauer auch in diesem Lauf wieder mit einem Zähler von der Bahn.

Der letzte Lauf war gegen das Team aus Schweden. Grobauer setzte hier keine Akzente mehr und rollte auf Platz drei ein. Zehn Punkte bedeuteten in der Gesamtwertung Rang acht.

Vor circa 1500 Zuschauern war für den Einzelkämpfer Valentin Grobauer nicht viel mehr möglich. Durch den Sturz von Sandro Wassermann wurde das Paarrennen schnell zu einer One-Man-Show eines tapferen Valentin Grobauer. Das deutsche Team schied damit auf Platz 8 aus der Paar-EM aus.

Stimmen zum Rennen

Manager Sascha Dörner dachte weniger an das verlorene Rennen, als an die Verletzung von Wassermann: „Das Wichtigste ist, dass Sandro bald wieder auf die Beine kommt. Es war ein fürchterlicher Sturz, den man so nicht oft sieht. Valentin hatte als Einzelkämpfer von Beginn an keine Chance mehr. Trotzdem zeigte er eine tolle Einstellung und ich gönne ihm vor allem den Laufsieg gegen die Ukraine sehr. Er hat nicht aufgegeben. Leider musste er den Franzosen noch auf der Ziellinie vorbeilassen. Ein Punkt mehr und evtl Platz sieben in der Wertung war möglich. Letztendlich aber egal. Nochmal, gute Besserung an Sandro.“  

Text und Foto: Bernhard Härtinger

        

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