Deutsche Langbahn-Nationalmannschaft will den WM-Titel

Für Teammanager Josef Hukelmann gestaltete sich die Nominierung des deutschen Teams in diesem Jahr nicht einfach: Michael Härtel und Jörg Tebbe verletzt, Weltmeister Martin Smolinski sagte aufgrund beruflicher Verpflichtungen und einer alternativ mit der Team-WM verbundenen, viertätigen „Auszeit“ ab. Für „Smoli“ sollte Stephan Katt Punkte für das deutsche Konto sammeln. Der 44-jährige Neuwittenbeker, der die deutschen Farben bei der Team-WM bereits elf Mal repräsentierte, musste nun aber absagen. Hukelmann: „Stephan bringt trotz großer Bemühungen sein Team nicht zusammen, das er aber unbedingt braucht, um in Morizes alles geben zu können. Diese Entscheidung verstehen, akzeptieren und respektieren wir. Auch deshalb, weil alles andere als 100 Prozent für uns in Frankreich nicht hilfreich wäre.“

Hukelmann nominierte nach beziehungsweise um. Max Dilger, gerade in Hertingen Dritter der Deutschen Langbahnmeisterschaft geworden, rückt nach. Der 35-Jährige aus Lahr war bereits zwei Mal Teil der deutschen Langbahn-Nationalmannschaft. 2019 nahm er gemeinsam mit Martin Smolinski, Lukas Fienhage und Jörg Tebbe aus Vechta eine Bronzemedaille mit nach Hause, drei Jahre später gewann er mit Erik Riss und Lukas Fienhage in Herxheim Gold. „Max ist nach seiner schweren Verletzung wieder in aufsteigender Form“, sagt Hukelmann. Und: „Er hat den Ehrgeiz und die Motivation, um das Team zu unterstützen.“ Hinzu kommt: Die gut 500 Meter lange Bahn in Morizes kommt Dilger als Speedway- und Langbahnfahrer entgegen. Wie aber geht es ihm gesundheitlich? Dilger:„Im Prinzip bin ich ganz zufrieden. Klar, ich habe meine Einschränkungen und es kommt auf die Bahnen an. Für Morizes habe ich aber keine Bedenken.“

Wie Dilger ist auch Hukelmann zuversichtlich, dass die Deutschen in Südfrankreich ein Wörtchen mitreden werden. In Anspielung an die bereits erkämpften neun Goldmedaillen seit Einführung des Team-Wettbewerbes 2007 sagt er: „Natürlich wollen wir gerne zweistellig werden. Das ist das große Ziel, auch für mich persönlich.“ Als größte Konkurrenz sieht der Teammanager die Franzosen und die Briten: „Auch die Tschechen könnten zur Wundertüte werden.“ Für Max Dilger zählen auch die Finnen zum erweiterten Favoritenkreis.  

Ausgetragen wird die Team-WM im selben Modus wie im vergangenen Jahr: In 21 Läufen treten die sieben Nationen in direkten Duellen der Nationen mit je drei Fahrern gegeneinander an und ermitteln die beiden Punktbesten. Sie entscheiden das „Long Track of Nations“ - wie die Langbahn-Team-WM ganz offiziell heißt - dann in einem Tagesfinale, für das die zuvor errungenen Punkte keine Rolle  mehr spielen. Das Rennen am 7. September, 21 Uhr, kann mit dem Abo-Paket der Langbahn-Weltmeisterschaften unter FIM-Moto.tv im Livestream verfolgt werden.

So sind die Mannschaftsaufstellungen am 07. September in Mortizes (F):

Deutschland: Erik Riss, Lukas Fienhage, Max Dilger, Daniel Spiller. Teammanager: Josef Hukelmann
Großbritannien: Zach Wajtknecht, Chris Harris, Andrew Appleton, Edward Kennett. Teammanager: Paul Hurry
Finnland: Henri Ahlbom, Tero Aarnio, Jesse Mustonen. Teammanager: Tomi Nevanperä
Frankreich: Stéphane Trésarrieu, Dimitri Bergé, Mathias Trésarrieu, Jordan Dubernard. Teammanager: Laurent Sambarey
Niederlande: Henry van der Steen, Mika Meijer, Rene van Weele, Lars Zandvliet. Teammanager: Patrick Roth
Dänemark: Kenneth Kruse Hansen, Jakob Bukhave, Patrick Kruse. Teammanager: Erik Gundersen
Tschechien: Hynek Stichauer, Jan Macek, Daniel Klima. Teammanager: Zdenek Schneiderwind

Text und Foto: Susi Weber

 

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